Fachseminar „Faire Steine“

Gemeinsam auf dem Wege zur fairen Beschaffung –Bringen wir den FAIREN Stein ins Rollen!

Naturstein und sozial faire Beschaffung waren das Thema des Fachseminars „Faire Steine“, das am 14. November 2012 in der Bezirksstelle der Wirtschaftkammer NÖ in Wiener Neustadt stattfand. Südwind NÖ Süd hat zu diesem Seminar niederösterreichische Steinmetz- und Steinverarbeitende Betriebe, VertreterInnen aus der Wirtschaft, GemeindevertreterInnen sowie Bildungsbeauftragte eingeladen. Das Ziel des Seminars war es, einen Dialog über die Berücksichtigung von sozialen Kriterien in der Natursteinwirtschaft und in der Beschaffung zu eröffnen.

Naturstein als Importware
Ein Großteil der nach Österreich importierten Natursteine kommt aus Asien, vor allem Indien und China. Der Druck über Fernostimporte nimmt anhaltend zu. Trotz der Transportkosten sind importierte Steine deutlich billiger als heimische. Die Natursteinproduktion ist in den Betrieben in den Ländern des Südens besonders günstig. Sie wird von ausbeuterischer Kinderarbeit, unfairer Entlohnung und Schuldknechtschaft begleitet. Gesetzliche Regelungen für Beschäftigung und Arbeitsschutz sind zwar teilweise vorhanden, sie werden aber kaum beachtet. Schätzungen zufolge arbeiten in Indien über 100 000 Kinder in der Natursteinindustrie. Die niedrigen Löhne und der Mangel an Arbeitsplätzen führen die Eltern nicht nur dazu, selbst Arbeiten unter schlimmsten Bedingungen aufzunehmen, sondern auch ihre Kinder zur Arbeit zu schicken. Gottfried Mernyi (Kindernothilfe Österreich) betonte die Bedeutung der Förderung der Bildung für diese Kinder. Ohne Bildung gibt es nämlich keinen Ausweg aus Armut, Ausbeutung und beruflicher Perspektivlosigkeit.

Soziale Fairness in der öffentlichen Beschaffung
Ein großes Handlungspotential liegt im Bereich der öffentlichen Beschaffung, wo tagtäglich Waren aus Billiglohnländern bezogen werden. Die Gemeinden können ihren Einkauf ökologisch und sozial fair gestalten und damit zum Umweltschutz, zu besseren Arbeitsbedingungen in den Produzentenländern und zur Reduzierung der Armut weltweit beitragen. Sie können durch ihr Engagement ein Vorbild für Unternehmen und KonsumentInnen sein und zugleich ihr Nachhaltigkeitsprofil stärken. Alle TeilnehmerInnen des Seminars waren sich einig, dass eine intensive Bewusstseinsbildung und Öffentlichkeitsarbeit notwendig sind. Es müssen in erster Linie die KonsumentInnen angesprochen und aufgeklärt werden. „Wir wollen diesen Handlungsbedarf in unserer Bildungsarbeit berücksichtigen und die Bewusstseinsbildung sowohl in den Gemeinden, als auch bei den EndverbraucherInnen vorantreiben“, so Ingrid Schwarz, Geschäftsführerin von Südwind NÖ Süd.

Seminarunterlagen:

Für weitere Informationen:

Dr. Ingrid Schwarz, Mag. Andrea Cepissak, Südwind NÖ Süd, Bahngasse 46, 2700 Wiener Neustadt, 02622/248 32, andrea.cepissak@oneworld.at, www.suedwind-noesued.at

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