Auszug aus der Chronik der Marktgemeinde Warth
In ihrer derzeitigen Größe besteht die Gemeinde Warth seit dem Jahre 1968. Damals wurden die Gemeinden Warth, Kirchau, Hassbach und Steyersberg zusammengelegt. Die Gemeinde Warth hat heute eine Fläche von 30 km und ca. 1650 Einwohner. Warth ist eine Fremdenverkehrsgemeinde in der Tourismusregion Bucklige Welt-Wechselland und zudem Standort vieler Wirtschaftsbetriebe.
1244 erste urkundliche Erwähnung „Muta in Warth“.
Die erste Erwähnung von Warth erfolgte in einer Urkunde von Herzog Friedrich vom 28. Mai 1244 mit „Muta in Wart“ (= Mautstelle). Mautstellen waren zu dieser Zeit etwas Außergewöhnliches. Viele weitere Nennungen von Warth erfolgten in Schriftstücken und Urkunden in den folgenden Jahrhunderten. Die Namensschreibung war häufig verschieden und reicht von Wart, Wartt, Wort bis zu Warth. In den Schriftstücken ist auch eine Warte = „Wachtposten in Wart“ angeführt, wo sich diese befand, ist jedoch nicht mehr feststellbar.
Nach Meinung von Fachleuten ist es gut möglich, dass der ehemalige Aichhof, heute Standort der landwirtschaftlichen Fachschule, gemeint ist. Lag dieser Ort doch unmittelbar am Austritt des Haßbachtales in das Pittental, also ein strategischer wichtiger Punkt.
Der „Aichhof“ auch „Euchhof“ genannt, war im Besitz der Herren von Pergen. Es dürfte sich um eine herrschaftliche Gründung handeln. Eine Burg mit Schießscharten wird vermutet. Von dieser „Warte“ (Wachtposten) ausgehend, dürfte der Ort Warth seinen Namen erhalten haben.
Bereits im Jahr 1146 wurde Kirchau urkundlich erwähnt und auch Hassbach wurde schon 1218 genannt. Steyersberg wurde in Jahr 1266 erstmals erwähnt.
Wie stark hier in diesem Gebiet die Besiedelung platzgegriffen hat, zeigt sich in der Nennung verschiedener Besitzungen auch in Petersbaumgarten und zwar: - Puchberg: 1295 - Weghof: 1378, auch als Weghoff, unter dem Weg - Scherleiten: 1378, oberhalb des Hauses Puchegger, Kegelgraben - Kögelgraben: 1521, später auch als Khelgram, Kelichgram, Khoglgraben, Chögelgrabn, Keglgraben Nach dem Katasterplan aus dem Jahre 1820 befanden sich im Ort Warth acht Häuser, im Ort Petersbaumgarten fünf Häuser und in Hütten sechs Häuser.
Es sind dies die Häuser mit den jetzigen Hausnummern und nunmehrigen Besitzern.
Warth: - Marktstrasse 22: Kager - Marktstrasse 24: Gamharter - Marktstrasse 26: Koller - Marktplatz 3: Stangl, jetzt Gemeinde - Marktstrasse 28: ehemaliges Gasthaus Gansterer - Spielplatzgasse 1: Kautz (Wagner) - Blumenweg 7: Platzer - Ein Wohnhaus sowie Werksanlagen der ehemaligen Firma Kraft, jetzt Firma Rajer;
Petersbaumgarten: - Hauptstrasse 16: Ungersböck - Quellengasse 2: Lechner - Quellengasse 1: Musil - Quellengasse 5: Daffert - Quellengasse 8: Treitler. Die weiteren Ortsentwicklungen setzten erst um die Jahrhundertwende ein.
Noch vor dem Ersten Weltkrieg wurde eine Fabrikanlage errichtet. Geringe Entwicklung in den zwanziger Jahren (ca. 40 Häuser), jedoch weiterer Industriebetrieb. Einige Siedlungen in den dreißiger Jahren (ca. 60 Häuser). Fortsetzung der Ortsentwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg, jedoch erst ab den sechziger Jahren erst rege Bautätigkeit mit vielen Siedlungserschließungen sowohl in Warth als auch in Petersbaumgarten.
1966: Grundankauf im Zentrum von Warth im Ausmaß von 13.000 m²; Gelegenheit für spätere Errichtung der notwendigen Kommunalanlagen im Ortszentrum.
1. Jänner 1968: Freiwilliger Zusammenschluss der ehemaligen Gemeinden Warth, Kirchau, Hassbach und Steyersberg.
1965 – 1967: Errichtung einer Mischkanalisation im Ort Warth.
1972: Eröffnung eines Kindergartens mit zwei Kindergruppen in Warth.
1980 – 1981: Kanalerweiterung nach Petersbaumgarten.
1983: Eröffnung der dringend notwendigen Arztpraxis
1987: Eröffnung eines Kindergartens in Hassbach mit einer Kindergruppe in der ehemaligen Volksschule.
Vollausbau des Telefonnetzes durch Verlegung eines Erdkabels im gesamten Gemeindebereich, auch zu den entlegendsten Häusern. Anschluss der Ortsteile Kirchau, Kulm und Thann an die Wasserleitung im Ortsgebiet.
Laufender Straßenausbau sowohl in den Siedlungen als auch der Güterwege. Straßennetz ca 60 km. Siebziger und achtziger Jahre Vollausbau der Erdgasversorgung in den Orten Warth und Petersbaumgarten. Sicherung der Orte durch Wildbachverbauungen.
1992: Eröffnung des Arzthauses mit Ordination im Ortszentrum.
1992: Eröffnung des Feuerwehrhauses und des Musikheimes.
1993: Verleihung des historischen Gemeindewappens; Wappen der Babenberger „Löwe und Wappenfarbe rot-weiß-rot“
1997: Dorferneuerungsverein Kirchau nimmt seine umfassenden Tätigkeiten auf und startet das Großprojekt "Renovierung / Restaurierung der "Alten Volksschule Kirchau"
2003: Gründung des Dorferneuerungsvereines in Haßbach und Beginn mit der Umsetzung des Projektes: Dorfplatz & Kommunikationsplatz
2002 - 2005: Weiterer Ausbau des Kanalnetzes nach Kirchau und Haßbach, sowie Kulm
2006: Beitritt zur "Gemeinsamen Region Bucklige Welt"; Beginn mit der Planung eines neuen Ortszentrums von Warth
2007: Spatenstich zum neuen Ortszentrum Warth mit Gemeindeamt und 4-Jahreszeiten- Markt